Schwerbehindertenvertretungen informieren sich
Einen inklusiven Arbeitsmarkt zum Ziel
Hohe Beteiligung am Arbeitskreis der Schwerbehindertenvertretungen
Die Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts stand im Mittelpunkt des Arbeitskreis-treffens der betrieblichen Schwerbehindertenvertretungen im Landkreis am Mittwoch 11.10.2023. Der Einladung des Integrationsfachdiensts Biberach in die Räume der Kreissparkasse in Biberach waren über 50 Teilnehmer*innen gefolgt.
Im Rahmen der Veranstaltung informierten Carina Zick und Carmen Wunderlich über die Aufgaben des Integrationsfachdiensts und der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeit-geber. Die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber existiert seit dem letzten Jahr und berät Unternehmen zu allen Fragen rund um das Thema Arbeit und Behinderung.
Die gleichberechtige Teilhabe von Menschen mit Behinderung stellt ein Grundrecht dar und ist durchaus gesellschaftlicher Konsens. Dennoch sind trotz vielfältiger Unter-stützungsleistungen Menschen mit Behinderung noch immer besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Um dies zu verändern hat der Bundestag das Gesetz zur „Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes“ verabschiedet. Es verfolgt das Ziel die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern und tritt zum 01.01.2024 in Kraft.
Im Hauptteil der Veranstaltung wurde auf die wesentlichen Veränderungen dieses Gesetzes hingewiesen. Eine sehr zentrale Veränderung ist die Erhöhung der Ausgleichs-abgabe. Sie betrifft Unternehmen, die keine ausreichende Zahl von Menschen mit Schwerbehinderung oder diesen gleichgestellten Personen beschäftigen. Hierdurch soll die Einstellungsbereitschaft von Betrieben gefördert werden, insbesondere von jenen die trotz entsprechender Größe bislang überhaupt keine Menschen mit Schwer-behinderung beschäftigen. Nach Zahlen des Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) aus dem Jahr 2021 war dies im Landkreis Biberach bei 27% der Arbeitgebern der Fall.
Am Beispiel „Übergang Schule-Beruf“ von Jugendlichen mit Behinderung wurde im zweiten Teil der Veranstaltung der Blick auf die Praxis gerichtet. Lebhaft und beeindruckend berichteten zwei Jugendliche den interessierten Zuhörern ihre Erfahrungen aus bisherigen Praktika. Sie sind derzeit Schüler in der Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) an der Matthias-Erzberger Schule in Biberach. Es wurde deutlich wie wichtig Praxiserfahrungen der Jugendlichen für gelingende Teilhabe sind. Hierzu bedarf es der Offenheit und Bereitschaft von Unternehmen, den betrieblichen Alltag durch Praktika erlebbar zu machen. Die Jugendlichen brauchen die Möglichkeit ihre Fähigkeiten in der betrieblichen Realität zu erproben, zu überprüfen und weiter-zuentwickeln.
Der Integrationsfachdienst (IFD) ist im Auftrag des Integrationsamts beim Kommunalverband Jugend- und Soziales (KVJS) tätig. Angesiedelt ist der IFD Biberach beim Träger bela gGmbH begleiten.leben.arbeiten in der Sennhofgasse 7.